Applikationskarten sollen grundsätzlich Betriebsmittel einsparen, Bestände homogenisieren und das schlagspezifische Wissen des Landwirts dokumentieren, damit auch andere Personen die entsprechenden Maßnahmen durchführen können.
Für die Erstellung von Applikationskarten gibt es verschiedene Grundlagen. Neben Bodenschätzungen, Ertragskarten und der Erfahrung des Landwirts soll in diesem Beitrag besonders auf Satelliten- und Drohnenaufnahmen eingegangen werden.
Satelliten- und Drohnenaufnahmen
Satellitenbilder des Sentinel-2 sind kostenfrei verfügbar und mit einer Auflösung von 10 m x 10 m für Düngung und ganzflächigen Pflanzenschutz vollkommen ausreichen. Trotz der regelmäßigen Überflüge kann es passieren, dass pro Monat nur 2-4 brauchbare Bilder erstellt werden, da die Bewölkung die Sicht versperrt. Drohnenaufnahmen besitzen zumeist eine kleinere Auflösung, welche für das Thema Spotpraying relevant wird. Einschränkungen durch Bewölkung werden dabei vermieden und Randbereiche herausgefiltert.
In beiden Verfahren wird mit Vegetationsindizes gearbeitet, der bekannte NDVI wird dabei auch vom Satellit zur Verfügung gestellt. Dieser ist aber mit Vorsicht zu genießen: Sichtbarer Boden und zu viele Blattetagen verfälschen die Aussagekraft, bei schlechter Wasserversorgung wird eher die Vitalität anstatt der N-Versorgung gemessen. Daher ist eine echte Aussagekraft des NDVI nur zwischen Reihenschluss und Ende Schossen gegeben.
Genutzt werden können die Applikationskarten dann im Pflanzenschutz für den Einsatz von Wachstumsregler und zur Fungizidbehandlung.