VR PLUS: Solides Geschäftsergebnis mit erneuter Bilanzsumme jenseits der Milliarden-Grenze

Geschäftsfeld Technik mit neuem Rekordjahr – Fertigstellung des Finanz- und Handelszentrums ein großer Meilenstein

Das Geschäftsjahr 2023 war erneut von vielen Herausforderungen, kritischen Situationen und wirtschaftlichen Belastungen geprägt. Dennoch kann die VR PLUS Altmark-Wendland eG auf ein solides und zufriedenstellendes Gesamtergebnis blicken, was vor allem auf dem auf fünf Säulen basierenden Geschäftsmodell beruht. „Auch wenn die aktuellen nationalen und geopolitischen Verhältnisse, sowie die klimatischen und wirtschaftlichen Rahmendbedingungen bedeuten, dass wir uns alle weiterhin auf schwerer See zu behaupten haben, haben wir für den notwendigen Wandel als stabile kapitalstarke Genossenschaft im ländlichen Raum gute Zukunftschancen und alle Voraussetzungen für ein gutes Gelingen“, erklärt die Vorstandsvorsitzende der VR PLUS, Grit Worsch, im Rahmen der 106. Ordentlichen Generalversammlung zum  Geschäftsjahr 2023. „Wir sind eines von nur noch wenigen gemischtwirtschaftlichen Kreditinstituten und mussten gerade auch in diesem Geschäftsjahr noch immer wie viele andere Unternehmen mit den direkten Folgen der Corona-Pandemie kämpfen. Aber wir mussten auch von mit den wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zurechtkommen. Das haben wir vor allem im Bereich Agrar deutlich gespürt“, so Worsch.

Insgesamt konnte dennoch erneut eine Bilanzsumme jenseits der Milliarden-Grenze erzielt werden.  Die VR PLUS überschreitet mit 1,02 Milliarden Euro zum zweiten Mal in Folge diese Schwelle (vgl. 2022: 1,06 Mrd. Euro). Der Jahresüberschuss liegt bei 3,57 Millionen Euro (vgl. 2022: 3,74 Mio. Euro). Demzufolge wird auch wieder wie im vergangenen Jahr eine Dividende in Höhe von drei Prozent ausgeschüttet. Das Eigenkapital inklusive des Fonds für allgemeine Bankrisiken beträgt etwas mehr 140 Millionen Euro.

Das Bankgeschäft kommt im Jahr 2023 auf einen Teilergebnis von 5,64 Millionen Euro und konnte mit einer weiteren Verbesserung gegenüber dem Vorjahr die Ergebnisbelastung aus dem Geschäftsfeld AGRAR deutlich kompensieren.  Das Teilergebnis für den TEAM-Bereich (Technik-Energie-Agrar-Markt) ist geprägt durch sehr schwierige klimatische Rahmenbedingungen und starke Preisnormalisierungen gegenüber dem ersten Jahr (2022) des Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Dieser wirkte sich in 2023 durch sinkende Weltmarktpreise besonders im Bereich Agrar und Energie aus. Gleichzeitig war der Bereich Technik sehr stark und konnte ein Rekordjahr verzeichnen. Die insbesondere für Banken wichtige Gesamtkapitalquote beläuft sich auf starke 16,1 Prozent, was ein solides und seriöses Geschäftsverhalten unterstreicht und einen ausreichenden Puffer für immer häufiger durch die Aufsicht angeordnete Kapitalpuffer bzw. -zuschläge darstellt. Das Cost-Income-Ratio (CIR), konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals um etwas mehr als zehn Prozentpunkte auf 78,8 Prozent verbessert werden, wobei diese weiterhin geschäftsmodellbedingt nicht mit einer klassischen Bank vergleichbar bleibt und besonders stark durch Aufwendungen die im Zusammenhang mit den umfangreichen Prüfungshandlungen stehen geprägt sind.

Bereich Technik mit neuem Rekordjahr

Das Geschäftsfeld Technik verzeichnete in 2023 ein Rekordjahr. Mit fast 1.000 verkauften Maschinen und einem Umsatz von allein über 38,7 Millionen Euro (vgl. 2022: 30,9 Mio. Euro) konnte das Geschäftsfeld einen bedeutenden Beitrag zum Gesamterfolg der VR PLUS leisten. Besonders erfreulich war die starke Nachfrage nach Gebrauchtmaschinen, die sich als stärkste Umsatztreiber erwiesen haben. „Die eingeleiteten Strukturveränderungen in den Jahren 2021/2022 und die damit verbundene Eröffnung unseres Gebrauchtmaschinenzentrums in Osterburg im Jahr 2022 erwies sich als richtige Entscheidung und trug maßgeblich zu diesem Erfolg bei. Bereits heute werden 95 Prozent unserer Gebrauchtmaschinen regional und international online gehandelt“, so Worsch.

 

„Keine große Hürde“: Prüfungen abgeschlossen

Das vergangene Geschäftsjahr war zudem von Prüfungen der BaFin und des Genoverbandes geprägt. Die daraus resultierenden hohen Prüfungskosten tragen zusätzlich zu einem schwächeren Gesamtergebnis als geplant bei. Die BaFin hat der VR PLUS Altmark Wendland eG letztlich auferlegt, höhere Eigenmittel bereitzustellen. „Die zusätzlichen Eigenmittel aufzubringen ist für die VR PLUS kein Problem, da wir gut kapitalisiert sind. Die zusätzlichen Anforderungen stellen für uns daher keine große Hürde dar“, erklärte Worsch. Die VR PLUS Altmark-Wendland eG arbeite grundsolide und habe ein bewährtes seriöses Geschäftsmodell. Von daher seien auch keine Einschränkungen für Mitarbeiter, Kunden oder Geschäftspartner nötig. Um künftig noch besser gewappnet zu sein, befindet sich die VR PLUS Altmark-Wendland eG gerade in der Vorbereitung eines Konsultationsprozesses mit der BaFin – mit Unterstützung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Dabei gilt es, Besonderheiten des Warengeschäftes gemischtwirtschaftlicher Kreditinstitute mit den Anforderungen der Aufsicht in Einklang zu bringen bzw. für offene Fragestellungen konkrete Antworten und Verfahrensweisen gemeinsam abzustimmen. Die Hinweise und zusätzlichen Anforderungen der BaFin hat die Bank zur Kenntnis genommen und hat bereits mit der gebotenen Ruhe und Gelassenheit, aber auch Ernsthaftigkeit darauf reagiert und wird selbstverständlich die gestellten Aufgaben erfüllen. Dies wurde in 2024 bereits aktiv und gewissenhaft angegangen.

 

Bankgeschäft trotz aller Herausforderungen in den Märkten erneut positiv entwickelt

Besonders erfreulich ist die konstant gute Entwicklung im Bankgeschäft, das sich trotz aller Herausforderungen in den Märkten auch 2023 positiv entwickelt hat. Das Kreditgeschäft, das immer auch zur Stabilisierung der lokalen Wirtschaft dient, lief weiterhin gut. „Eine Kreditklemme spüren unsere Kunden glücklicherweise nicht. Erfreulich ist, dass bei den Wohnungsbaukrediten die Nachfrage im Gegensatz zum deutschlandweiten Trend weiterhin sehr gut war, und im Verlauf des Jahres durch die weiter gestiegenen Zinsen kaum eingetrübt wurde“, so Worsch. Darüber hinaus verzeichnete die Immobilienabteilung ein sehr gutes Jahr, der klassische Sparbrief erlebte eine Renaissance. Die Umsatzerlöse der VR PLUS in den vier anderen Säulen, dem sogenannten TEAM-Bereich (Technik, Energie, Agrar und Markt – ehemals „Warengeschäft“) liegen bei etwa 383 Millionen Euro.

 

Schwierige Rahmenbedingungen: Landwirtschaft bleibt hinter Erwartungen

Die vergangenen Jahre waren im Agrarsektor nicht einfach. „Die strukturellen Veränderungen in der Landwirtschaft, die weiterhin volatilen Märkte, die instabilen politischen Rahmenbedingungen und nicht zuletzt die mittlerweile anhaltenden veränderten klimatischen Veränderungen setzen den Bereich weiter unter Druck“, erläutert Worsch. Deshalb sei es nicht schön, aber auch nicht verwunderlich, dass das Geschäftsfeld Agrar mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen hat. Um diesem negativen Trend entgegenzuwirken, wird bereits aktiv sowohl an strukturellen Effizienzmaßnahmen, an Lösungen für die klimatischen Herausforderungen gearbeitet und auch auf einen verstärkten Austausch auf europäischer Ebene gesetzt, um die Probleme beim Kern anzupacken.

 

Fertigstellung unseres Finanz- und Handelszentrums

Ein Punkt für eine zukünftig zu erwartende Verbesserung des Geschäftsergebnisses und ein Höhepunkt des vergangenen Geschäftsjahres war die Fertigstellung des Finanz- und Handelszentrums in Lüchow. „Durch die Zentralisierung der Abteilungen an einem Standort erhoffen wir uns nachhaltige Synergieeffekte und damit verbunden auch deutliche Kosteneinsparungen, die sicherlich dazu beitragen können, unser Gesamtergebnis in den folgenden Jahren wieder zu verbessern“, so Worsch, die gleichzeitig allen Mitarbeitern für die damaligen Umstände dankte.

 

Aileen Bendler ersetzt Dorothee Pengel im Aufsichtsrat

Auf der Generalversammlung standen zudem die turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat an. Dr. Werner Buchner, der zuletzt auch schon im Aufsichtsrat der VR PLUS saß, wurde mit überwältigender Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Neu in das Gremium wurde Aileen Bendler – ebenfalls mit überwältigender Mehrheit – gewählt. Frau Bendler ersetzt Dorothee Pengel, die aufgrund des Erreichens der Altersgrenze nicht wieder kandidieren durfte. „Ich freue mich auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und heiße Aileen Bendler herzlich willkommen im Aufsichtsrat. Selbstverständlich gratuliere ich auch Dr. Werner Buchner zur erfolgreichen Wiederwahl. Mein besonderer Dank geht an Dorothee Pengel für insgesamt 21 Jahre im Aufsichtsrat. Das ist ein wirklich bemerkenswertes, genossenschaftliches Engagement, vielen Dank für Deine stets wertvollen Anregungen“, so Torsten Wojahn, Aufsichtsratsvorsitzender der VR PLUS. Darüber hinaus sind zwei Mitglieder aus der Arbeitnehmervertretung ausgeschieden, dafür sind Frau Lisa-Katrin Burgdorff und Herr Stefan Bögelsack neu im Aufsichtsrat.

 

Treue und Zuverlässigkeit: VR PLUS feiert zahlreiche Ehrungen

Neben einem guten Geschäftsergebnis, so Vorstandsmitglied Berthold Hilmer, könne die VR PLUS mal wieder auf ein Jahr voller Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückblicken. Auf der 106. Generalversammlung hatte er die Ehre, 28 Ehrungen von Mitarbeitenden durchzuführen.