bp Hitzacker. Die Hochwasser werden nicht weniger, die in Flutzeiten eingesetzten Feuerwehrleute und Freiwilligen nicht jünger. Höchste Zeit, sich Gedanken zu machen, wie Maschinen die Helfer unterstützen können. Die drei Lüchow-Dannenberger Deichverbände präsentierten am Wochenende ein erstes Resultat. Die Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg übergab in Hitzacker als finanzieller Hauptunterstützer am Sonnabend zwei Sandsack-Füllmaschinen. Entstanden war die Idee bereits während der Elbeflut im Sommer vor zwei Jahren. Damals waren in Gartow erstmals Füllmaschinen im Einsatz. Man habe bemerkt, „wie effektiv der Einsatz solcher Maschinen“ ist, betonte Axel Schmidt, Deichhauptmann des Jeetzeldeichverbandes. Die drei Lüchow-Dannenberger Deichverbände haben sich für den Kauf mit dem Landkreis Lüneburg und dem Artlenburger Deichverband zusammengetan, um mit dem Hersteller einen besseren Preis verhandeln zu können. Insgesamt bestellte die Kooperation sieben der Maschinen, die laut Schmidt „europaweit, von Ungarn bis Norwegen, im Einsatz“ sind.
15 000 Euro pro Maschine
Die beiden Maschinen „Power-Sandking 800 Turbo“ des bayerischen Herstellers König fußen auf einem einfachen Prinzip: ein umgedrehter Betonmischer verteilt den Sand in Richtung von Entnahme-öffnungen, an denen Einsatzkräfte den Sand in die Säcke dosieren. Dann rutscht der Sack über Rollbänder zu Nähmaschinen, die den Sack verschließen. Dieser Prozess ermöglicht ein Abfüllen im Akkord, das trotzdem kräfteschonend ist. Knapp 15 000 Euro kostet eine Füllmaschine inklusive Zubehör. Die Bank übernahm je knapp 9 000 Euro für die Maschinen als solche. Hinzu kommen je rund
3.000 Euro für die Rollbänder, je 2 400 Euro für die Nähmaschinen aus den USA und je 500 Euro für längere Antriebswellen. Mithilfe von Letzteren wird die Maschine mit einem Trecker verbunden und betrieben. Von den insgesamt sechs Nähmaschinen hat die Firma IWM zwei finanziert. Die restlichen Kosten dritteln die Deichverbände untereinander. Die Maschinen sind in Gartow und Hitzacker stationiert.
„Drei Sekunden pro Sack“
Kreisbrandmeister Claus Bauck betonte, dass Übungseinsätze demnächst zeigen müssten, wie viel Personal pro Maschine sinnvoll sei. Nach der Übergabe machten sich einige gleich ans Befüllen. „Drei Sekunden pro Sack“, stellte jemand zufrieden fest. Nach dem Willen der Deichverbände soll weitere Technik her. Die Verbände wollen, wenn es die Finanzierung zulässt, eine Fördertechnik beschaffen, die die Sandsäcke von den Füllmaschinen aus auf die Deiche transportiert. Zwei solche Maschinen möchten die Deichverbände für insgesamt 26.000 Euro erwerben. Schmidt bat um die finanzielle Unterstützung der Kommunen.