EJZ vom Montag, 11. Juli 2016

Preisverfall führt zu Umsatzrückgang

Warenbereich der Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg: Rohergebnis sank um rund drei Millionen Euro

as Lüchow/Seehausen. Der Warenbereich der Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg (VB OLD), der zum Großteil vom Raiffeisen-Zweigstellenbetrieb geprägt wird, hat im vergangenen Jahr ein Rohergebnis von 28 Millionen Euro erwirtschaftet. Das waren rund drei Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Hauptursache dafür sei der enorme Preisverfall im Agrarbereich, angefangen bei abgestürzten Getreidepreisen, über Milchpreise auf unterstem Niveau bis hin zum Verfall der Fleischpreise. Allerdings waren die mengenmäßigen Umsätze des Warenbereichs sogar um 6,6 Prozent gestiegen. So hat Grit Worsch, die Vorstandsvorsitzende der VB OLD, die jüngste Entwicklung während der Mitgliederversammlung in Seehausen mitgeteilt. Für das laufende Geschäftsjahr, so Worsch gegenüber der EJZ, soll das Ertragsniveau stabilisiert werden. „Geplant ist eine Umsatzrendite von 0,5 Prozent. Das wird für alle anstrengend, ist aber durchaus machbar.“ Beispiel Getreide: Im Geschäftsjahr 2015 hatte die VB OLD wieder mehr als 500 000 Tonnen Getreide angenommen. Preisbedingt war aber der Erlös von 327 auf 315 Millionen Euro
gesunken. Und für dieses Jahr rechnet Worsch gar mit einem Abrutschen auf unter 280 Millionen Euro. Demzufolge hatten Landwirte auch vom Dienstleistungsangebot, der Getreidetrocknung weniger Gebrauch gemacht. Stärker nachgefragt hatten die Bauern aber Lagerkapazitäten für ihre Produkte, um in der Niedrigpreisphase auf einträglichere Marktentwicklungen zu hoffen. Indessen gestaltete sich die Nachfrage nach Futter- und Düngemitteln sowie Pflanzenschutzmitteln rückläufig. Parallel dazu hatte die VB ihre Lagerkapazität und ihr Marktgebiet erweitert, unter anderem durch zwei Firmenzukäufe in Goldbeck und in Helmstedt. Positiv habe sich der Handel mit Baustoffen entwickelt, inklusive des Umsatzes des Dachdeckerzentrums in Osterburg.

Mehr Maschinen verkauft

Im Bereich Energie (Gesamtumsatz: 71 Millionen Euro) nahm die Genossenschaft zehn Millionen Euro weniger ein, weil der Rohölpreis seit 2014 so drastisch gesunken war. Die Menge des verkauften Treibstoffs war mit 56 Mio. Litern genau gleich geblieben. Wegen der günstigen Preise stieg der mengenmäßige Heizölumsatz um sechs Prozent. Genau um sechs Prozent erhöhte sich auch der Verkauf von Landmaschinen. Weil es sich aber zum überwiegenden Teil um Gebrauchtmaschinen handelte, ging auch in dieser Sparte der Erlös zurück. In den Haus- und Gartenmärkten machte sich das positive Konsumklima mit einem Plus von drei Prozent bemerkbar (Umsatz: 15,1 Millionen Euro). Insgesamt sind im Warenbereich 570 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 158 in Lüchow-Dannenberg. Als wirtschaftlich richtiger Schritt habe sich die Ausgliederung des Viehhandelsgeschäfts auf die Tochterfirma Viehvermarktung Elbe-Ilmenau erwiesen, an der die VB OLD zu 59 Prozent beteiligt ist, unterstrich Worsch gegenüber der EJZ. Durch die Bündelung des Viehangebots verstehe sich das Unternehmen als verlängerter Arm der Erzeuger. „Dadurch können wir für die Landwirte bessere Verkaufspreise erzielen als bei den kleineren Angeboten in der Vergangenheit.“ Zudem habe die Auslagerung zu einer deutlich effizienteren Abwicklung des Handelsgeschäfts geführt.