Vorstand stellt die Weichen für eine gute Zukunft

VR PLUS zieht positive Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres: „Unser Geschäftsmodell hat sich erneut als stabil und erfolgreich erwiesen“

Die Vorstandvorsitzende der VR PLUS Altmark-Wendland, Grit Worsch, hat eine positive Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr gezogen. Zugleich haben sich aber auch bei der VR PLUS noch Auswirkungen von Corona bemerkbar gemacht. Hinzu gekommen sind die hohe Inflation und der Krieg Russlands gegen die Ukraine mit der Energiekrise und weiteren Folgen. Außerdem wird der Klimawandel immer deutlicher spürbar.

Das Gesamtergebnis des abgelaufenen Jahres ist insbesondere auch vor dem Hintergrund der um rund 40 Prozent enorm gestiegenen Energiekosten gut. Das auf fünf Säulen basierende Geschäftsmodell erweist sich somit als stabil und erfolgreich.

Das Jahr 2022 sei erneut ein Jahr mit Ereignissen gewesen, die wohl niemand für möglich gehalten habe, stellte die Vorstandsvorsitzende heraus. Grit Worsch: „2022 war ein Jahr, in dem die uns vertraute Ordnung erneut aus den Fugen geraten ist und wir vor völlig neue Herausforderungen gestellt wurden. Ein Jahr, das uns aber auch gezeigt hat, dass wir in Unternehmen und Gesellschaft mehr zusammenhalten, ja enger zusammenrücken sollten – und dies auch tun. Gemeinsam waren wir immer und werden wir in der VR PLUS immer stärker sein als jeder allein. Dies war auch immer die Tugend der genossenschaftlichen Idee. Und eine starke Gemeinschaft ist der Grundpfeiler einer starken Gesellschaft.“

Unter Einbeziehung aller fünf Geschäftsfelder kann die VR PLUS feststellen, dass sie das Geschäftsjahr 2022 mit einem besseren Ergebnis abgeschlossen hat als im Vorjahr. Das Gesamtgeschäft der Bank hat sich 2022 trotz aller Herausforderungen in den Märkten positiv entwickelt. Somit wird wieder eine solide Dividende von 3% der Generalversammlung zur Ausschüttung vorgeschlagen. Insgesamt hat die VR PLUS, nach beispielsweise 1,4 Millionen Euro mehr Energiekosten und trotz Bewertungsbelastungen des Depot A, gut abgeschlossen. Das gesamte Geschäftsguthaben konnte mit neuen und bisherigen Mitgliedern um 1,2 Millionen auf 9,34 Millionen Euro gesteigert werden.

Im Depot A – also den Eigenanlagen– ist die VR PLUS recht gut mit den stark gestiegenen Zinsen zurechtgekommen, nichtsdestotrotz ist dies eine bleibende Herausforderung, lagen doch die Zinssteigerungen innerhalb kürzester Zeit oberhalb der von der Bankenaufsicht vorgegebenen Stress-Szenarien von 200 Basispunkten. Dieser Zinsanstieg hat dazu geführt, dass Kurse der Anleihen gesunken sind und parallel gesetzlich notwendige Abschreibungen vorgenommen werden mussten.

Durch frühzeitige Maßnahmen der Gegensteuerung konnte dies aber gut verkraftet werden und die VR PLUS steht vergleichsweise gut da. „Die Einflüsse der erst zögerlichen und dann extrem forschen Zinspolitik werden uns auch in 2023 maßgeblich fordern. Mit dem Jahr 2022 können wir trotz der schwierigen Situation zufrieden sein“, stellte die Vorstandsvorsitzende heraus.

Eine hohe Bedeutung an der insgesamt positiven Entwicklung des Bankgeschäftes lässt sich dem Kreditgeschäft beimessen. 2022 konnte die VR PLUS mit gewerblichen und privaten Finanzierungen wieder einen relevanten Beitrag zur Stabilisierung der Wirtschaft in unserer Region leisten. Besonders bei den Wohnungsbaukrediten war die Nachfrage weiterhin sehr hoch und hat sich auch zum Jahresende trotz steigender Zinsen kaum eingetrübt. So konnte im Privatkundenbereich ein Wachstum bei den Wohnungsbaufinanzierungen von circa acht Prozent verzeichnet werden. Im gewerblichen Bereich war die Nachfrage nach Krediten aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation in den Branchen zwar unterschiedlich, aber dennoch insgesamt konstant.

Hoch geblieben – trotz des Niedrigzinses – ist auch der Zufluss von Kundeneinlagen. Hier betrug der Zuwachs innerhalb der Bankbilanz ebenfalls circa acht Prozent. Dabei hat sich im Geldanlagebereich ein Trend der Vorjahre weiter fortgesetzt: die Anleger vermeiden langfristige Geldanlagen und bevorzugen liquide Anlageformen. Das spricht für eine starke Priorisierung von Sicherheit und Liquidität, aber auch für eine weiterhin bestehende Zurückhaltung beim Ausgabeverhalten.

Insgesamt konnte im abgeschlossenen Geschäftsjahr das Kredit- und Einlagenvolumen sowie die Bilanzsumme erneut gesteigert werden. Die durchschnittliche Bilanzsumme stieg um circa sieben Prozent auf 1,02 Milliarden Euro.

Im Warengeschäft der VR PLUS stieg der Gesamtumsatz überwiegend preisbedingt um circa 23 Prozent auf 409 Millionen Euro.

Auch das Geschäftsfeld AGRAR kann ein ordentliches Ergebnis vorweisen – trotz aller Widrigkeiten. Als Folge der Frühsommer-Trockenheit im mittlerweile fünften Jahr in Folge fiel die Getreideernte mit 350.000 angekauften Tonnen eher mittelmäßig aus. Deutlich war dabei der Ertragseinbruch pro Hektar beim Mais. Statt 30.000 Tonnen im Vorjahr waren es im Jahr 2022 nur 5.000 Tonnen, die Biogasanlagenbetreiber und Viehhalter unter sich aufgeteilt haben. Gut war im Ertrag dagegen der Raps mit vier Tonnen pro Hektar nach zwei bis drei Tonnen in den Vorjahren. Gut entwickelte sich der Ankauf von Sonnenblumensaat. Während uns zuvor immer rund 500 Tonnen angeboten wurden, waren es im vergangenen Jahr 3.000 Tonnen.

Umsatzsteigerungen konnten bei den Pflanzenschutzmitteln durch den gestiegenen Hackfruchtanbau verzeichnet werden. Eine deutliche Zunahme konnte die VR PLUS AGRAR bei Bio-Stimulanzien und bei Mikro-Nährstoffen für das Pflanzenwachstum registrieren. Auch bei den Sämereien konnten die Umsätze ausgebaut werden.

Sehr gut behaupten konnten sich laut der Vorstandsvorsitzenden trotz der weltweiten Turbulenzen auch die Geschäftsfelder ENERGIE und MARKT. Das Geschäft mit Brennstoffen ist im vergangenen Jahr – bedingt durch das Kriegsgeschehen in der Ukraine und die Energiekrise – sehr schwankend verlaufen. Insgesamt hat die Situation auf dem Gasmarkt
dazu geführt, dass Heizöl im vergangenen Jahr wieder vermehrt nachgefragt wurde und Holzpellets weiterhin einen Wachstumsbereich darstellen.

Die im Tankstellennetz der VR PLUS verkaufte Kraftstoffmenge ist zwar um knapp fünf Prozent gesunken – aber diese Entwicklung konnte auch am übrigen Markt beobachtet werden. Dieser Rückgang muss in Zusammenhang mit der Kaufzurückhaltung wegen der hohen Kraftstoffpreise und der generellen Unsicherheit gesehen werden. Im Diesel-Streckengeschäft konnte die Absatzmenge demgegenüber um drei Prozent gesteigert werden. Auch in den Tankstellenshops lief es wie in den vergangenen Jahren gut und die positive Entwicklung führte zu einem Umsatzzuwachs von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Geschäftsfeld VR PLUS TECHNIK tragen die Restrukturierung und die strategische Weiterentwicklung erste Früchte. Das neue Filialkonzept wurde erfolgreich fortgesetzt, wobei Kräfte gebündelt worden sind. Dies spiegelt sich in einer Ausweitung der Dienstleistungsarbeiten der Werkstätten um circa zwölf Prozent wider. Seit April vergangenen Jahres bietet die VR PLUS Technik im Maschinenzentrum in Osterburg gebündelt all ihre Gebrauchtmaschinen an – dies gibt den Interessenten einen guten Überblick über das Gesamtangebot der verfügbaren Maschinen. Außerdem wurde auch die Online-Präsenz in einschlägigen Onlineportalen stark ausgebaut, wodurch der Gebrauchtmaschinenumsatz erheblich gesteigert werden konnte. Dieses Angebot zum richtigen Zeitpunkt zu schaffen hat der VR PLUS erlaubt, die hohe Nachfrage zu bewältigen - und dies trotz Lieferengpässen bei den Landmaschinenherstellern und Zulieferern. Gut angenommen wird auch der neue VR PLUS Technik Mietpark in Oetzen, in dem von der Sämaschine bis zum Frontlader praktisch alle gängigen Landmaschinen zur Verfügung stehen und angemietet werden können.

Zur VR PLUS-Familie sind im vergangenen Jahr rund 305 Neumitglieder hinzugekommen– damit hat die VR PLUS Altmark-Wendland nun 13.296 Mitglieder. Viele Bestandmitglieder vertrauen ebenfalls auf die weitere gute regionale Entwicklung ihrer Genossenschaft und so wurden insgesamt 9.811 Anteile gezeichnet. Grit Worsch: „Wir sind eine große, sichere und dynamische Gemeinschaft, die mit den neu gezeichneten Anteilen um circa 1,2 Millionen Kapital gestärkt wurde und sich auf eine solide Dividende freuen kann. Die Mitarbeitenden erhielten im Frühjahr 2022 bereits 100.000 Euro direkte Zuwendungen zur Unterstützung, mit der Fertigstellung des Jahresabschlusses zum 31. März 2023 werden wir den Arbeitnehmervertretern Vorschläge unterbreiten, wie angesichts des Erfolges weitere 400.000 Euro ausgeschüttet werden können.

Die beiden Großprojekte der VR PLUS – der Neubau der modernen Firmenzentrale als Finanz- und Handelszentrum und der Umbau der bisherigen Bankzentrale in Lüchow liegen trotz vieler Herausforderungen gut im Zeitplan. Beide Gebäude können pünktlich zum 01. Juli 2023 bezogen werden. Nach dem Umzug der Mitarbeitenden aus der alten Werkstatt ins neue FHZ wird direkt mit den geplanten Arbeiten am Umbau der Zukunftswerkstatt in Lüchow begonnen.

Im März startete ein unternehmensweites Ausbildungsprogramm für alle circa 100 Führungskräfte. Für diesen Teil des notwendigen Wandels, um die Zukunft zu gestalten, werden zusätzlich 250.000 Euro in die Weiterbildung investiert.

Die Verbundenheit mit Mitgliedern, Kunden und der gesamten Region konnte die VR PLUS im vergangenen Jahr erneut auch durch die Unterstützung von zahlreichen Vereinen und Initiativen unter Beweis stellen. Insgesamt beliefen sich Spenden, Sponsoring und Stiftungserträge von denen Kindergärten, Schulen und Vereine im Geschäftsgebiet der VR PLUS profitierten, auf über 80.000 Euro.

Die Vorstandsvorsitzende Grit Worsch: „Obwohl sich das Bankwesen wie auch der Handel in einem grundlegenden Wandel befinden, ist es den Mitarbeitern der VR PLUS auch im vergangenen Jahr wieder gelungen, mit viel Selbstbewusstsein, Können und Fleiß ein gutes Ergebnis zu erwirtschaften. Darauf kann jeder einzelne stolz sein und dafür gebührt jedem einzelnen Dank. Das gilt auch für die Mitglieder, die uns ihr Vertrauen schenken und die Kunden, die uns die Treue halten. Für alle sind und bleiben wir ein verlässlicher und starker Partner in unserer Region.“