Hitzacker Rückwirkend zum 30. April fusioniert die Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg (VB OLD) mit der Eier und Tief-kühlkost Uelzen eG (ETU). Das hat die große Mehrheit der Mitglieder der VB OLD bei der Generalversammlung in Hitzacker beschlossen. 538 Mitglieder (97 Prozent) waren dafür, 20 enthielten sich der Stimme, und 16 votierten mit Nein, darunter Carla Michel, die ihren Unmut über die Kooperation mit Unilever äußerte. Grit Worsch, Vorstandsvorsitzende der VB OLD, hatte indes zuvor klar gemacht, dass Unilever gar kein Partner innerhalb des Verschmelzungsvertrages sei. Wirtschaftsprüfer Dirk Abel vom Genossenschaftsverband hatte den Mitgliedern das Verschmelzungsgutachten verlesen. Daraus ging hervor, dass die Übernahme der ETU eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich bringe: Sicherung von Arbeitsplätzen einer in Not geratenen Genossenschaft, neue Großhandels-Einkaufspotenziale für die Tankshops und das Autohof-Restaurant Arena, die Direktvermarktung von Tiefkühlkost, einen effektiveren Personaleinsatz sowie der Erhalt der Geschäftsguthaben der elf ETU-Mitglieder – darunter eben auch die VB OLD – die sonst bei einer Insolvenz verloren gegangen wären. Grit Worsch hatte zuvor mitgeteilt, dass der Umsatz der ETU durch einen Großauftrag der Bundeswehr im Jahr 2014 überproportional gewachsen sei, damit aber eine Personalsteigerung und Kostenexplosion verbunden gewesen sei, die „zu Liquiditäts- und Ergebnisproblemen“ geführt hätten. „Desolate Handlungen in der Lagerhaltung bis hin zum Diebstahl“ würden dem Betriebsleiter angelastet, gegen den die VB OLD Strafanzeige gestellt habe. Zudem sei „unprofessionell gehandelt“ worden, sodass es im Bestand der Tiefkühlwaren „zu erheblichen Überschreitungen der Mindesthaltbarkeitsdaten und späteren Entsorgung“ der Waren gekommen war. Als wesentlicher Anteilinhaber habe die VB OLD dann die Kernaufgaben der Betriebsleitung übernommen und einen Sanierungsprozess angeschoben, der vom Prüfungsverband als zukunftsweisend eingestuft werde. Hinzu sei noch ein technischer Defekt des Kühlhauses zum Jahreswechsel 2015/16 gekommen, der die Genossenschaft in eine existenzgefährdende Situation gebracht habe. Daraufhin sei der Sichererungsfonds eingeschaltet worden. Der Verlust, der ursprünglich mit 250 000 Euro vorhergesagt wurde, habe letztlich bei 356 000 Euro gelegen, infomierte Worsch auf Nachfrage aus der Versammlung. Genaue Zahlen, wie viel Geld der Sicherungsfonds als Zuschuss verstehe und welche Summe zurück zu zahlen sei, würden erst Mitte September vorliegen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Vorstandschefin mit einem Überschuss von 20 000 Euro, der ehrenamtliche Vorstand und Aufsichtsrat würden in den Organen der Volksbank nicht mehr vertreten sein, die Genossen-schaftsanteile würden bezüglich der Höhe der VB-Anteile umgerechnet.