Ludwigsluster Tageblatt vom Donnerstag, 04.10.2018

Junger Verein „rollt“ durchs Dorf

Vor zwei Jahren gründeten zwölf Engagierte den Kultur- und Heimatverein Eldena / Neuen Zorbball für Feste angeschafft

Eldena. Langsam färbt sich die Holzkohle – von einem satten Schwarz zu einem durchgängigen Grau. Dann können bald die Grillwürstchen aufs Rost. Die letzten Sonnenstrahlen genießen, das wollen die Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins Eldena. Doch nicht nur das – sie wollen sich auch sportlich mal testen. Ronny Krohm ist ganz mutig. Sie schlüpft barfuß in das neue Profi-Sportgerät, einem Zorbball. Dieser ist groß – natürlich rund – und durchsichtig. „Sei vorsichtig mit der Öffnung“, bekommt die mutige Ronny mit auf den Weg. Vorsichtig geht Ronny Krohn vorwärts, die Öffnung stets im Blick. Der übergroße durchsichtige Ball dreht sich. Holger Tröger staunt nicht schlecht. Der Vereinsvorsitzende traut sich nicht wirklich in den Ball. Nur für das gemeinsame Foto, die Mädels aber müssen festhalten. Der Kultur- und Heimatverein Eldena trägt noch Kinderschuhe – erst im April 2016 wurde er gegründet. Derzeit sind sie mit zwölf Mitgliedern am Sart. Vor allem Frauen. Holger Tröger ist sozusagen der Hahn im Korb. „Die Gelder in den Gemeinden werden immer knapper. Dennoch wollten wir, dass das kulturelle Leben in Eldena nicht auf der Strecke bleibt“, erzählt Holger Tröger. Kurzum wurde sich entschieden und der Verein gegründet. Ob Kinder- oder Frauentag, Präventionsarbeit für Senioren oder andere Veranstaltungen, die Vereinsmitglieder engagieren sich. Tragen mittlerweile alle ein einheitliches T-Shirt. Ihr erkennungsmerkmal. Bei Veranstaltungen und Festen wollte der Verein noch einiges mehr bieten. „Eine Hüpfburg war im Gespräch“, sagt Holger Tröger. Letztendlich wurde sich dagegen entschieden. Mittels Crowdfunding und der Unterstützung durch die VR PLUS Altmark-Wendland eG konnte der Zorbball angeschafft werden. „Wir unterstützen solche Projekte gern mittels Crowdfunding“, erklärt Hildegard Schwebke, VR PLUS Bank-Mitarbeiterin. Schnell wurden Fans gefunden. „Innerhalb von 14 Tagen hatten wir alles zusammen“, sagt Holger Tröger. Um die 20 Sponsoren beteiligten sich an der Aktion. Und der Clou bei der ganzen Sache: Die VR PLUS Bank hatte zugesichert, jede eingehende Spende – egal welcher Wert – zu verdoppeln. Es wurde Wort gehalten – insgesamt kamen bei der Aktion 2.720 Euro zusammen, die Bank beteiligte sich mit 1.275 Euro. „Besonders möchten wir uns auch bei Michael Stemp von Zorb Europe aus Bayern bedanken. Dort haben wir das Spielgerät gekauft, weil Preis und Qualität einfach stimmen“, sagte Holger Tröger. Über weitere Unterstützung und Mitglieder würde sich der noch junge Kultur- und Heimatverein freuen. „Es besteht kein Zwang, sich zu engagieren“, verdeutlicht der Vereinsvor-
sitzende. Hauptsache in der Gemeinde passiere noch etwas. Der Verein wolle jetzt mit dem Zorbball seinen Beitrag dazu leisten. Vor allem für Kinder und Jugendliche.

Hintergrund: Zorbing
Als neue Trendsportart wird das sogenannte „Zorbing“ bezeichnet. Dabei bewegen sich eine oder mehrere Personen innerhalb einer doppelwandigen Hülle aus Plastik, die durch Laufen oder Rennen in Bewegung gesetzt wird. Bei einem Zorbball handelt es sich um eine Kugel in einer Kugel. Bereits in den 1920er Jahren gab es Pläne für einen Zorbball – erdacht für die Befahrung der Niagarafälle. Mitte der 1990er Jahre dann gab es eine Weltneuheit aus Neuseeland – der Zorb war geboren. Über Michael Stemp kam die Idee dann von Neuseeland nach Deutschland. Von Sabrina Panknin

Freuen sich über das neue Profi-Spielgerät: Die Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins Eldena Foto: SABRINA PANKNIN